Dechant August Wessing
Dechant Wessing wurde im Januar 1880 in Tungerloh bei Gescher geboren.Nach seinem Abitur studierte er „Katholische Theologie“ in Münster. Bereits im Studium lernte er die polnische Sprache.
Pfingsten 1907 wurde er im Dom zu Münster zum Priester geweiht. Als Kaplan war er in Recklinghausen und Lüdinghausen tätig.
1932 wurde August Wessing Pastor in Hoetmar, 1939 wurde er Dechant des Dekanates Freckenhorst.
„Unser Dechant“, so wurde der Pfarrer von den Hoetmarern liebvoll genannt.
August Wessing lebte während des zweiten Weltkrieges in Hoetmar und half Menschen, die als Kriegsgefangene hier lebten. Diese Menschen arbeiteten nicht freiwillig hier und wurden sehr schlecht behandelt. Sie bekamen nur wenig zu essen und hatten keine warme Kleidung für den Winter. Der Dechant half Ihnen. Er sprach mit ihnen, gab ihnen etwas zu essen und Zuversicht. Was er tat, war damals verboten, und deshalb kam er in ein Konzentrationslager in Dachau. Dort musste er sehr hart arbeiten, wurde schlecht ernährt und erkrankte schließlich an Typhus. Kurz vor Ende des Krieges starb er am 4. März 1945. Er wurde nur 65 Jahre alt. Nach seinem Tod wurde seine Leiche verbrannt. Die Asche wird im Sockel des großen Kreuzes auf dem Friedhof aufbewahrt.
Am 15. Dezember 2016 wurde zum Andenken an Dechant Wessing ein „Stolperstein“ vor seinem ehemaligen Wohnhaus an der Sendenhorstener Straße 1 verlegt.