Am Mittwochmorgen ging es um 8.30 Uhr für die 28 Kinder der Klasse 4 auf Klassenfahrt nach Horn-Bad Meinberg, begleitet von Klassenlehrer Michael Mühlmann, Renate Lohmann und den guten Wünschen der Eltern.

Den ersten Halt gab es im Freilichtmuseum Oerlinghausen, wo die Kinder zunächst einen kleinen Eindruck über die Entwicklung der Welt vor etwa 15000 Jahren und die Auswirkungen auf die Lebensweise der damaligen Menschen erhielten. Interessiert wurden die verschiedenen Behausungen – zunächst das Nomaden-Zelt, später die festen Hütten aus Reet und Birkenrinde – begutachtet, bevor die Kinder im großen Langhaus selbst nach Steinzeitart Mehl mahlen und Brot in der Feuersglut backen durften.

Nun ging es weiter in die Jugendherberge Horn, wo Herbergsmutter Sylvia Speckbrock die Abläufe und Regeln erklärte und das Bettzeug austeilte. Viele Kinder hatten das Beziehen extra geübt, zu zweit ging es auf jeden Fall besser.

Nachmittags gab es bei bestem Wetter einen Spaziergang zu einem der berühmtesten Naturdenkmäler Deutschlands, den fußläufig gelegenen Externsteinen. Obwohl die Kinder im Vorfeld schon einiges über die Felsen gelernt hatten, waren sie doch sehr beeindruckt, als die riesige Gesteinsformation plötzlich in Sicht kam. Alle Mädchen und Jungen trauten sich und kletterten die steilen Stufen hinauf, sowohl auf den „Turmfelsen“ als auch auf den „Grottenfelsen“. Auch das „Felsengrab“ wurde von fast allen einmal ausprobiert.

Schon bald nach dem Abendessen führte die Nachwanderung die Kinder erneut durch den Wald zu den Externsteinen. So manchem wurde trotz Taschenlampe bei den nächtlichen Waldgeräuschen doch ein wenig gruselig zumute. Die dunkle Silhouette der Externsteine vor dem absolut wolkenfreien Sternenhimmel war dann aber ein wirklich spektakulärer Anblick, für den sich der Weg gelohnt hatte.

Die Nacht verlief weitgehend ruhig, so dass am nächsten Tag nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet alle gut gestärkt und mit Lunchpaket ausgerüstet zum Wandertag aufbrachen. Ziel war zunächst die Silbermühle am Silberbach – der natürlichen Grenze zwischen Teutoburger Wald und Eggegebirge. Leider war die Mühle geschlossen, ein guter Picknickplatz fand sich aber schnell am Bach.
Während eine Gruppe an dieser Stelle bereits zur Jugendherberge zurückkehrte, machten sich die anderen Kinder auf, die beiden „Velmerstot“-Gipfel zu ersteigen. Über steile Berghänge mit tückischen Wurzeln und Steinen, vorbei an vielen abgestorbenen und gefällten Bäumen kämpften sich die Wanderer voran, bis sie zunächst den „Lippischen Velmerstot“ erklommen hatten. Dort konnten sie nicht nur das Panorama genießen, sondern auch Kletterbäume und -felsen erkunden. Der Höhepunkt war natürlich der „Eggeturm“ auf dem „Preußischen Velmerstot“ (469m). Von dort aus sah man sogar das Hermannsdenkmal. Der Rückweg ging zum Glück meist bergab, trotzdem dauerte es noch einmal über zwei Stunden, bis es zurück in der Jugendherberge ein Eis als verdiente Erfrischung für die Gipfelstürmer gab.
Die anderen hatten in der Zwischenzeit gespielt, gechillt oder Freundschaftsarmbänder geknüpft.

Mit Tischtennis, Kicker oder Ausruhen auf dem Zimmer verging die Zeit bis zum Abendessen wie im Flug – und dann war es Zeit für die Disco! Viele Mädchen hatten sich besonders schick gemacht und sogar geschminkt! Mit Hilfe aus der Ferne von Frau Schulte-Bories gelang es Herrn Mühlmann zum Glück, sein Handy mit spotify auszurüsten und fast alle Musikwünsche der Kinder zu erfüllen, so dass kräftig gezappelt und gerockt werden konnte.

Nach dem langen und anstrengenden Tag war es kein Wunder, dass die zweite Nacht noch ruhiger war als die erste, bevor am nächsten Morgen schon die Koffer gepackt und die Zimmer geräumt werden mussten.

Aber es gab ja noch weitere Highlights: In der Adlerwarte Berlebeck waren nicht nur rund 80 Greifvögel verschiedenster Arten und Größen zu bewundern, es gab auch wieder eine spektakuläre Flugshow. Dabei gehörte ein Stargast gar nicht zur Adlerwarte: Ein wilder Seeadler zog ganz nah am Himmel seine Kreise, was den Falkner zwar einserseits entzückte, andererseits die Auswahl der Flugtiere einschränkte – sie sollten schließlich nicht zur Beute werden!
Aber auch so gab es viel zu erleben: Ein kleinerer Greifvogel setzte sich auf viele Köpfe, auch bei Jayden! Beim riesigen Weißkopfseeadler waren vor allem die starken Krallen sehr beeindruckend. Zum Schluss boten verschiedene Falken und Milane eine rasante Show mit rasend schnellen Sturzflügen.

Den Abschluss bildete der Besuch des Hermannsdenkmals, auf den die Kinder hingefiebert hatten, seit sie von der „Varusschlacht“ gehört und das Lied „Als die Römer frech geworden“ gelernt hatten, das natürlich auch im Bus geschmettert wurde.
Zur Stärkung gab es köstliche Muffins und Kuchen, die einige Mütter gebacken und mitgegeben hatten.
Als besondere Überraschung schaute dann noch Frau Schulte-Bories vorbei, die zumindest kurz einmal die Klasse besuchen wollte.
Sie kam natürlich mit zum Denkmal, das die Kinder sehr beeindruckte, ebenso wie die Aussicht vom Sockel aus.

Nach dem obligatorischen Abschlussfoto ging es endlich wieder nach Hause, wo die Eltern bereits warteten und ihre Kinder erleichtert wieder in die Arme schließen konnten.

Das war eine tolle Klassenfahrt!