Eine ganz besondere Arbeitsgemeinschaft gibt es in der Hoetmarer Dechant-Wessing-Schule: Mit einer Künstlerin wird geschnitzt.

 Hoetmar (gl) – Schnitzen, raspeln, sägen und schmirgeln – dank der von der Künstlerin Lisa Peterkord geleiteten Schnitz-Arbeitsgemeinschaft (AG) können die Kinder der Dechant-Wessing-Schule ihre kreativen Fähigkeiten entfalten und ihr handwerkliches Geschick weiter entwickeln – sogar in den Ferien.

Große Nachfrage bei Schülern

Einmal wöchentlich fährt Hausmeister Ludger Heuckmann mit dem Schulbulli jeweils acht Mädchen und Jungen zur gemütlichen Werkstatt von Lisa Peterkord nach Westkirchen. Die AGs sind aufgrund der großen Nachfrage immer ausgebucht. In den Weihnachtsferien kamen die Kinder sogar zu einem Extratermin zusammen.

Das Schnitzen ist nicht nur eine interessante Freizeitbeschäftigung, sondern fördert auch die feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder. Durch das Arbeiten mit Schnitzwerkzeugen werden die Hand-Augen-Koordination sowie die Geschicklichkeit der Hände verbessert. Hochkonzentriert und mit viel Spaß sind die Kinder bei der Sache und so entstehen schnell ansprechende Figuren und kleine Kunstwerke. Kleine Mäuschen, tanzende Turner oder sogar eine ganz Krippe waren schon dabei.

Vor dem Start Regeln geklärt

Umsichtig und mit einem guten Blick für die notwendigen Arbeitsschritte planen die Kinder bereits die nächsten Projekte, die immer detailreicher werden. „Es macht total viel Spaß zu sehen, dass man aus einem Stück Holz so etwas Schönes selber schnitzen kann“, berichtet Sofia begeistert. Beim Schnitzen müssen die Kinder ihre Aufmerksamkeit auf das jeweilige Werkstück richten und sich auf die feinen Details konzentrieren.

Sichtbare Fortschritte beflügeln die Kinder in der Schnitz-AG zu kleinen Kunstwerken. Stolz präsentiert Daniela ihren selbstgeschnitzten Turner.

„Bevor wir angefangen haben, haben wir die Regeln geklärt: Schön vorsichtig und rücksichtsvoll müssen sich die Kinder in der Werkstatt bewegen, da die Werkzeuge zum Teil sehr scharf sind“, erklärt Lisa Peterkord. Passiert ist bisher nichts, wofür nicht ein kleines Pflaster gereicht hätte. Beim gemeinsamen Gestalten von Holzprojekten lernen die Schülerinnen und Schüler, Ideen auszutauschen, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Dies fördert nicht nur die Teamarbeit, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein der Kinder, wenn sie stolz ihre selbst geschaffenen Kunstwerke präsentieren können.

Positive Auswirkung auf Entwicklung

Die Hoetmarer Grundschule will mit dem Angebot der Schnitz-AG zur emotionalen und sozialen Entwicklung der Kinder beitragen. Eltern, Lehrkräfte und Kinder sind gleichermaßen begeistert von diesem Angebot. Die positiven Rückmeldungen und die sichtbaren Fortschritte der Kinder zeigen, dass diese Initiative nicht nur handwerkliche Fertigkeiten fördert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung der Kinder leistet.

Schulleiterin Ilka Pelke ist beeindruckt von den positiven Auswirkungen der Schnitz-AG, die im Rahmen des Landesprogramms „Kultur und Schule“ gefördert wird. Sie betont dabei die Wichtigkeit von kreativen Angeboten neben dem regulären Unterricht. Handwerkliche und kreative Angebote ermöglichten es den Kindern, ihre Persönlichkeit zu entfalten und ihre individuellen Stärken zu entdecken, ist Pelke überzeugt. „Wir sind sicher, dass diese Aktivität nicht nur die schulischen Leistungen, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler positiv beeinflusst“, sagt die Schulleiterin.

Artikel aus „Die Glocke“ vom 04. Januar 2024